Reptilienforschung in Nordafrika und dem Vorderen Orient

Eine wichtige Aufgabe der Naturkundemuseen ist die Erschließung der Artenvielfalt. Das Naturhistorische Museum in Braunschweig ist hier auf die Reptilien Europas, Nordafrikas und des Vorderen Orients spezialisiert.

In den letzten Jahren wurden entdeckt und als neue Arten oder Unterarten beschrieben:
 

  • eine neue Sumpfschildkröte aus Sizilien (2005);
  • neue Geckos aus Tunesien und Libyen (2010 und 2013);
  • drei neue Geckos aus Südwestarabien (2016);
  • eine neue Viper aus dem Iran (2018)
  • vier neue Geckos aus Marokko (2019)
     

Weitere neue Arten, deren Existenz wegen molekulargenetischer Unterschiede wahrscheinlich ist, müssen noch beschrieben werden.

Genauso wichtig sind Stammbaumrekonstruktionen von diversen Schlangen- und Echsengruppen. Mit solchen Untersuchungen wird u.a. festgestellt, wie Arten miteinander verwandt sind, aus welchen Stammlinien sie sich einst entwickelt haben und über welchen Weg sie ihr heutiges Verbreitungsgebiet erreicht haben.

Manchmal erlebt man bei solchen Arbeiten auch Überraschungen: Bei Untersuchungen an Vipern im Kaukasusgebiert stellte sich heraus, dass einige Arten gar keine eigenständigen Genome haben, sondern durch Bastardierung zweier anderer Arten entstanden sind.

Oftmals arbeiten an solchen Projekten Studierende mit, die hier Ihre Master- oder Doktorarbeiten schreiben, darunter auch Stipendiaten aus Ungarn, Russland, der Ukraine, Marokko, Libyen, dem Jemen und dem Iran.

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