Vom 16. Dezember 2017 bis zum 8. April 2018 zeigt das Staatliche Naturhistorische Museum in Braunschweig die Wanderausstellung „Haie - Räuber seit Jahrmillionen“.
Die Ausstellung wurde konzipiert vom Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen und zeichnet mit rund 200 Exponaten den Stammbaum der Haie nach. Die Vorfahren der heutigen Haie, die Acanthodier, auch „Stachelhaie“ genannt, entfalteten sich bereits vor rund 390 Millionen Jahren in der erdgeschichtlichen Periode des Devon (Erdzeitalter Paläozoikum). „Der Körperbauplan und die Vermehrungsstrategien der Haie garantierten den wendigen Jägern über viele Jahrmillionen das Überleben – ein perfektes Erfolgsmodell der Evolution!“, sagt Dr. Ralf Kosma, Leiter der Abteilung Paläontologie.
Highlights der Ausstellung sind unter anderem ein rekonstruiertes Gebiss des ausgestorbenen Riesenhais (Carcharocles megalodon) in Originalgröße, Streichelpräparate zum Anfassen, mehrere Lebendmodelle (u.a. vom Weißen Hai und mehreren fossilen Haien) sowie eine 15 Meter lange Wandbemalung vom Volontär des Hauses Emad Aisho, die eine Meereslandschaft mit fossilen Haien zeigt.
Auch im Braunschweiger Land waren Haie einst beheimatet, als vor 175 Millionen Jahren das Jurameer große Teile Deutschlands bedeckte und erneut vor knapp 35 Millionen Jahren, als Norddeutschland Teil der Ur-Nordsee war. Aus diesen Zeiten finden sich in der Umgebung an verschiedenen Stellen Fossilien der Bewohner dieser Meere, darunter auch viele Zähne und Stachelfragmente.
Zitat Prof. Dr. Ulrich Joger (Museumsdirektor): „Haie sind eine uralte Fischgruppe. Umso trauriger, dass wir uns heute Sorgen machen müssen, dass viele Arten durch den Raubbau der Menschen in den Weltmeeren auszusterben drohen. Die Ausstellung soll primär über diese faszinierenden Wesen aufklären; wir hoffen, dass danach vielen Menschen ihr Verlust nicht mehr gleichgültig ist.“