Vom 30. November 2018 bis zum 17. März 2019 präsentiert das Naturhistorische Museum in der Pockelsstraße die Sonderausstellung „Der Riesenkalmar Architeuthis – geheimnisvoller Gigant aus der Tiefsee“ und schickt die BesucherInnen damit auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Tintenfische.
Seit Jahrhunderten geistert der Riesenkalmar durch Mythen und Seefahrergeschichten. Lange sah man dieses mysteriöse Tier, früher häufig auch „Riesenkrake“ genannt, als Schiffe versenkendes und Menschen fressendes Ungeheuer an. Erst im Jahre 1857 wurde der Riesenkalmar als Architeuthis dux wissenschaftlich beschrieben. Wie alle Kalmare besitzt der Riesenkalmar zehn Arme, die um den Mund herum gruppiert sind, wovon zwei als lange Tentakel ausgebildet sind. Bis ins Jahr 2012 aber sah nie ein Mensch einen solchen Giganten mit eigenen Augen in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, nahezu lichtlosen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.
So gibt es nur wenige Funde von Riesenkalmaren weltweit. Meist kennt man nur Teile von ihnen, wie zum Beispiel aus Mägen von Pottwalen. Von Kämpfen zwischen diesen und Riesenkalmaren zeugen Narben von Saugnäpfen auf der Haut der Wale. Der Durchmesser der Narben gab Anlass zu übertriebenen Größenschätzungen von Architeuthis. Tatsächlich konnte bisher nie ein Riesenkalmar belegt werden, der eine Gesamtlänge von zwölf Metern überschritt, wobei etwa die Hälfe davon auf die beiden Tentakel entfallen. Gleichwohl gehört er zu den größten wirbellosen Tieren der Gegenwart.
Neben allgemeinen Informationen zu Merkmalen, Erscheinungsbild und Lebensweise der Tintenfische präsentiert die Ausstellung des Meereszoologen Volker Miske sehr seltene Originalexponate – unter anderem einen drei Meter langen Tentakel, einen faustgroßen Schnabel und andere Körperteile von Riesenkalmaren und deren Verwandten.
Aus den Sammlungen des Naturhistorischen Museums zeigen wir dazu fossile Gehäuse ausgestorbener Tintenfische wie Ammoniten und Belemniten aus dem „Jurameer“ von Schandelah und Hondelage.
Lebende Sepien in einem Aquarium vervollständigen die Schau.