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Roms vergessener Feldzug

Die Schlacht am Harzhorn

Ausstellung

Ausstellungansicht "Roms vergessener Feldzug" im Braunschweigischen Landesmuseum

Vom 1. September 2013 bis zum 2. März 2014 wurde die Geschichte der germanisch-römischen Schlacht am Harzhorn erstmals in einer großen Landesausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Jahrhundertfund
 

Die Geschichte der Entdeckung des Schlachtfeldes und die Rekonstruktion der historischen Ereignisse standen 2013 im Zentrum der Niedersächsischen Landesausstellung „Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn“ im Braunschweigischen Landesmuseum. Zum ersten Mal wurden die Original-Fundstücke vom Schlachtfeld am Harzhorn der Öffentlichkeit präsentiert, ergänzt durch hochkarätige Leihgaben aus aller Welt. Die Landesausstellung erzählte die spannende Geschichte der römisch-germanischen Beziehungen im 3. Jahrhundert n. Chr., beleuchtete den Zustand Germaniens und des Römischen Reiches sowie die kurze, blutig endende Regierungszeit des ersten Soldatenkaisers Maximinus Thrax, rekonstruierte das Schlacht-Geschehen und erklärte anschaulich die aufregende Arbeit der Archäologen.


Das historische Geschehen

Das umfangreiche Fundmaterial versetzt die Archäologen in die Lage, durch Vergleiche mit schriftlichen Quellen die Ereignisse zu rekonstruieren. Folgendes Geschehen gilt inzwischen als weitgehend gesichert:
Als am Ende der Herrschaft des Kaisers Severus Alexander (222-235) der Rhein-Donau-Limes durch Truppenabzüge geschwächt worden war, eskaliert der Konflikt mit den Germanen. Zwischen 231-233 werden weite Teile des Mittelrheingebietes von Germanen verwüstet. Als Reaktion darauf zieht Severus Alexander 234 eine mächtige römische Armee bei Mainz zusammen. Doch bevor das Heer den Rhein überqueren kann, wird der Kaiser von meuternden Soldaten erschlagen. Wenig später nimmt sein Nachfolger, Kaiser Maximinus Thrax, die Offensive auf und führt seine mit orientalischen Bogenschützen und persischen Panzerreitern verstärkte Armee in das Innere Germaniens. Das Schlachtfeld am Harzhorn spiegelt das Schicksal einer römischen Armee wider, die offenbar auf dem Rückweg nach Mainz von germanischen Kriegern attackiert wurde. Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf setzten die Römer ihren Weg zurück zum Limes fort. Das Schlachtfeld wird kurz nach dem Kampf von den Germanen nach wertvollen Gegenständen durchkämmt, gerät dann aber vollständig in Vergessenheit, bis es im Jahr 2008 zufällig wiederentdeckt wird.